Grundvoraussetzung für die Behandlung mit herausnehmbaren Spangen ist die zuverlässige Mitarbeit der Patienten. Das bedeutet, dass die Geräte in der Regel auch tagsüber einige Stunden lang getragen werden müssen, wenn Veränderungen erreicht werden sollen.

Spangen, die nur nachts getragen werden, dienen meist nur noch dem Erhalt und der Stabilisierung des Behandlungsergebnisses.

Sogenannte Tiefziehschienen aus thermoplastischem Material sind optisch sehr unauffällig. Sie eignen sich für kleinere Zahnkorrekturen und erfordern meist ständiges Tragen, d.h. dass sie nur zum Essen, Trinken und Zähneputzen herausgenommen werden sollen.

Bei heranwachsenden Patienten mit zurückliegendem Unterkiefer gehört es sehr oft zur Standardbehandlung, den Unterkiefer nach vorne zu bringen. Dadurch wird eine harmonischere Beziehung zwischen Unter- und Oberkiefer erreicht. Die Zähne lassen sich dann in eine bessere, gesündere Position zueinander stellen.

Um dies alles zu erreichen, wird Einfluss auf das Wachstum des Kiefergelenks genommen. Wir behandeln oft mit herausnehmbaren Spangen wie Bionator oder Twin Block. Aber auch festsitzende Apparaturen setzen wir regelmäßig ein: die moderne Version des Herbst-Geräts mit beweglichen Teleskopen oder elastischen Federn zwischen Ober- und Unterkiefer. 

Bei Erwachsenen ist ein gewisser Einfluss auf das Kiefergelenk zwar auch noch möglich, jedoch deutlich begrenzter.

Bestehen Kiefergelenkprobleme wie Knacken, Reiben oder eingeschränkte Mundöffnung, so kann man oft mit bestimmten Übungen eine Besserung erreichen. Diese Übungen muss der Patient dann zu Hause zuverlässig durchführen. Ab und zu kommen auch herausnehmbare und im Einzelfall festsitzende Aufbissbehelfe zum Einsatz.

Da das Kiefergelenk jedoch ein kompliziertes "Zwei-Kammer-"Gelenk ist, gibt es viele verschiedene Diagnose- und Therapieansätze.

In unserer Praxis gehen wir meistens einen abgestuften Weg, d.h. wir versuchen zuerst mit einfachen Mitteln, das Problem in den Griff zu bekommen.